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New York City

Es gibt ja bekanntlich für alles ein erstes Mal: die erste Reise, der erste Sex, der erste Job. Und dann gibt es die Beta-Version des ersten Mals: die erste atemberaubende Reise, der erste gute (oder atemberaubende) Sex und der erste Job, der vielleicht nicht unbedingt den Atem raubt, aber Spaß macht. Da ich noch auf der Suche nach dem Job bin und die Sex-Story nicht jugendfrei ist, geht’s um die Reise – mein erster Sprung über den atlantischen Ozean.

The Big Apple – eigentlich bin ich in dieser Stadt schon oft gewesen. Mit meinen fünf Friends aus der (für mich) besten Serie, die je über den Bildschirm flimmerte, im Central Park (und Perk, eigentlich schade, dass es dieses Café nur so kurz gab) war ich eigentlich jede Woche in New York zu Besuch. Und später dann war ich mit Carrie auf Männer- oder, lustigerweise diesmal mit Mr. Big, auf Verbrecherjagd. Manhattan, Brooklyn, Bronx, Queens, Staten Island – man hat schnell das Gefühl, schonmal dort gewesen zu sein. Und das stimmt auch: Viele Orte, wie Times Square, Central Park oder Broadway, kamen mir bekannt vor. Und natürlich die Statue of Liberty: so oft gesehen und doch wiedererkannt.

Von New York City absorbiert – ein einzigartiges Gefühl

Was man in den ganzen Serien und Filmen aber nicht vermittelt bekommt, ist das Gefühl, in New York City zu sein. Das beginnt schon beim Aussteigen am JFK Airport: diese Luft (nein, kein Smog), diese Leute um einen herum (viele Touristen, aber so ist das nunmal), diese Ansagen in der U-Bahn, am ersten Tag noch kaum verständlich, aber nach drei bis vier kann man aus den Bruchstücken, die man verstanden hat, doch schon ausmachen, wohin die Reise geht (oder eben nicht, wenn die U-Bahn eine Umleitung fahren und man umsteigen muss). Es ist einfach ein wunderbares Gefühl, in New York zu sein, plötzlich Teil dieser Megametropole, die einen als Individdum einfach absorbiert. Zack, verschluckt – schon ist man ein Teil dieser hektischen und lauten Stadt (die wirklich nie schläft, das habe ich überprüft).

 Oasen in der bevölkerrungsreichsten Stadt der USA

Über New York wurde schon so viel geschrieben, gesungen, gedichtet. Was kann man über diese Stadt noch sagen? Ja, es leben sehr viele Menschen dort, und ja, zu Rush Hour Zeiten die U-Bahn zu nutzen ist mörderisch. Ja, die Straßen sind voll, die Preise sind hoch und wenn man einen leichten Schlaf hat, sollte man sich Ohropax einpacken. Aber: Trotz all der Hektik, die diese Stadt verströmt, gibt es doch Oasen der Ruhe. So zum Beispiel im Central Park – sogar am Wochenende, wenn Familien den Rasen bevölkern, um bei gutem Wetter zu picknicken, Jogger durch die Grünanlage hetzen und überall Kinder und Hunde spielen, bietet der Park immernoch eine Zuflucht. Natürlich trifft man auch dort viele Touristen, für mich persönlich war es trotzdem der Ort, an dem man sich am ehesten wie ein New Yorker gefühlt hat.

central park

Ein früher Abend im Central Park

Eine andere, ebenfalls grüne und sehr schöne Oase ist der High Line Park. Wo soll man in einer dicht bebauten Stadt, wie New York, denn auch noch Grünes anpflanzen? Vielleicht auf einer stillgelegten Hochbahntrasse? Warum eigentlich nicht! Eine tolle Idee, wie ich finde. Wer noch nicht dort war, sollte sich den etwas anderen Park unbedingt anschauen – die High Line verläuft von der Gansevoort Street im Meatpacking District zur West 34th Street, zwischen 10. und 12. Avenue.

Kunst, Kultur – und so!

Oh ja, New York hat in dieser Hinsicht eine Menge zu bieten. Wer sich vorgenommen hat, die Museen und Galerien der Stadt abzuklappern, sollte bequemes Schuhwerk anziehen – in den meisten Einrichtungen kann man sich stundenlang aufhalten und rumlaufen, und erst am Abend merkt man, dass die Füße gegen soviel Kulturkram protestieren – diese Banausen.

Zu den berühmtesten Museen der Welt gehört sicherlich das Metropolitan Museum of Art (kurz MET – damit ist übrigens nur das Museum, nicht allerdings die Metropolitan Opera gemeint. Vorsicht, wenn ihr zur Oper wollt und dem Taxifahrer sagt, ihr wollt zur MET – dann landet ihr beim Museum. Wer sich die Oper anschauen möchte, muss zum Lincoln Center fahren). In der MET sind mehr als drei Millionen Stücke und Werke ausgestellt, Exponate vom altägyptischen Tempel bis zur modernen Kunst. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Das Museum für Moderne Kunst –Museum of Modern Art, kurz MoMA – ist ein weiterer Anziehungspunkt. Gemälde, Zeichnungen, Design, Photographie, Filme und Architektur – alles unter einem Dach vereint. Sogar Museumsmuffeln würde ich das MoMA empfehlen – schon von Außen sieht es aus wie der Hippster unter den Museen.

Was Kunst ist, darüber lässt sich ja bekanntlich gut streiten. Bei Naturkunde geht das eher weniger gut – auch wenn es natürlich von der Steinzeit bis zum Weltraumzeitalter genug Stoff gibt, über den man diskutieren kann. Wer einen Besuch im American Museum of Natural History plant, sollte bedenken, dass man dafür mehr als einen Tag braucht – nicht nur, um zu diskutieren. Mein persönliches Highlight ist der lebensgroße Blauwal. Auch die vielen Dinosaurier Skelette sind einfach der Wahnsinn – man kann kaum glauben, dass diese Viecher mal die Erde bevölkert haben.

Es geht nicht immer nur um Kunst im herkömmlichen Sinne. Die USA haben ein Trauma, eines der größten ihrer Geschichte, in zwei verschiedenen Ausstellungen/Museen verarbeitet: Dem National September 11 Memorial & Museum am Ground Zero und im 9/11 Tribute Center. Letzteres ist kleiner und kompakter, aber in beiden muss man schon sehr viel aushalten: Die Gesichter und Geschichten derer, die gestorben sind, die Überreste des Nord- und Südturms und Videos von Fernsehberichten sowie von der Überwachungskamera, die zeigt, wie die Attentäter die Sicherheitskontrollen passieren. Nicht unbedingt für schwache Nerven (oder nervöse Flieger, denn die Heimreise steht ja irgendwann bevor). Trotzdem ist es sehr eindrucksvoll, die Rekonstruktion des Geschehens zu sehen (- und nachzufühlen).

Amerikanisches Essen? Ja, bitte!

Was man so über Essen in den USA hört, lässt sich ja einfach zusammenfassen: McDonalds, Kentucky Fried Chicken, Burger King, Wendy’s… oder noch kürzer: Fast Food. Und dann noch ein Donut obendrauf. Lecker. Bis auf einmal den obligatorischen Burger (übrigens bei Shake Shack) und eine große Pizza Pepperoni (bei Sal&Camine, ein sehr guter Laden an der Upper West Side und übrigens der Lieblingspizzaladen von Zombieland-Star Jesse Eisenberg) haben wir es geschafft, dem Fast Food aus dem Weg zu gehen. Was es für uns gab: viel Kaffee, morgens meisten Muffins oder Bagel (man werden die in New York dick belegt!) und zwei mal waren wir in einem Diner und haben uns Pfannkuchen zum Frühstück gegönnt. Das absolute Paradies! Mein Favorit ist der Banana/Chocolate Chip Pancake im Metro Diner gewesen – einfach göttlich! Bitte nachmachen!

Ich bin ja auch großer Fan von asiatischem Essen. Zufällig haben wir ein japanisches Restaurant entdeckt, gar nicht weit von unserem Hostel entfernt, das Ramen anbot. Also sind wir dort gleich an unserem ersten Abend eingekehrt. Jin Ramen ist wirklich sehr, sehr lecker – und das hat sich wohl schon herumgesprochen, denn als wir ankamen, hatte sich schon eine Schlange gebildet. Der Laden ist recht klein, daher muss man wohl eine Wartezeit in kauf nehmen – es lohnt sich aber. Nach 20 Minuten (mit grummelnden Mägen) bekamen wir zwei Plätze direkt an der Theke – und die Ramen ließen nicht lange auf sich warten. Itadakimasu!

Die Preise für das, was wir im Laufe unseres Aufenthalts in NYC gegessen haben, lagen alle im normalen Bereich. Wir waren aber auch nicht direkt am Rockefeller Center oder am Times Square essen, sondern haben uns meist an der Upper West Side in der Nähe unseres Hostels oder Downtown in den Seitenstraßen umgesehen. Für Fans von asiatischem Essen sind neben den vielen guten japanischen Restaurants sicher auch Chinatown und Koreatown die besten Anlaufpunkte.

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