Wie oft habe ich meine Liebe für Italien schon zum Ausdruck gebracht? Unzählige Male (befürchte ich). Das Land, die Menschen, das Klima, das Essen (!), der Wein.. mir fällt nichts ein, warum man Italien nicht mögen könnte. Das gilt auch für das Herz des Stiefel-Landes: die Hauptstadt Rom.
Wem es im Sommer zu heiß und zu voll in Rom ist, dem kann ich guten Gewissens empfehlen, in den Wintermonaten zu reisen. Und warum nicht auch mal über Weihnachten und Silvester? Die Italiener wissen, wie man Feste feiert und ihre Weihnachtsbeleuchtung verschönert die ohnehin beeindruckende Hauptstadt noch. Außerdem kann man sich auch auf das Wetter im Dezember freuen; zumindest für uns schien tagelang die Sonne, die Temperaturen bewegten sich um 13 Grad. Aber nach dem Erklimmen einem der sieben Hügel wird einem schon ziemlich warm.
Die üblichen Verdächtigen
Man kennt sie natürlich: Colosseum, Vatikan, Trevi-Brunnen, Spanische Treppe… Rom hat zu viele Sehenswürdigkeiten für einen kurzen Citytrip. Man sollte vorher entscheiden, was man gerne sehen möchte und dafür auch genügend Zeit einplanen: die Schlangen sind lang. Wem es genügt, antike Gebäude auch nur von außen zu betrachten, kann gemütlichen Schrittes durch die Stadt ziehen: viele Sehenswürdigkeiten liegen zentral.
Mir persönlich hat das Monument Vittorio Emanuele II sehr imponiert, zu finden auf der Piazza Venezia. Das Nationaldenkmal liegt auf dem Kapitolshügel und ist praktisch nicht zu übersehen. Direkt nebenan liegt das Forum Romanum, über dessen Alter ich gar nicht nachdenken kann. Auf jeden Fall einen Besuch wert.
Auch sehr schön, aber leider immer überfüllt ist der Trevi-Brunnen. Wir haben ihn vor lauter Selfiesticks erst gar nicht gesehen, es standen mehrere Hundert Menschen vor und hinter den Absperrungen. Wir kamen auch noch einmal am Abend, gegen 22 Uhr, an dem Brunnen vorbei (weil er sehr schön beleuchtet ist) – aber leider waren immernoch sehr viele Menschen dort versammelt, so dass es unmöglich war, ein schönes Bild zu machen :/
Einen abendlichen Rundgang kann ich trotzdem sehr empfehlen, alle antiken Gebäude und Museen sind wunderschön beleuchtet. Wir haben Rom als sehr sicher empfunden – es war auch recht viel Polizei unterwegs. Aufpassen sollte man aber trotzdem immer, vor allem wegen den „berüchtigten“ Straßendieben.
Manjare, Manjare!

Lasagne bei Mama Angela
Am ersten und letzten Tag waren wir in der Trattoria Mamma Angela – köstliche Lasagne, Pasta, und am besten: das Tiramisu. Auf jeden Fall eine dicke Empfehlung für alle, die italienische Küche lieben und ordentlich schlemmen wollen. Die Preise sind mittelklassig, also noch verkraftbar, der Service ist super – wenn man nicht auf einen Tisch warten will/kann, sollte man vorher reservieren.
Hausgemachte Spaghetti Carbonara hatte ich in der Trattoria da Valentino, ein sehr kleines, familiengeführtes Restaurant mit angestaubter Einrichtung – aber tollem Essen. Weil es so klein ist, muss man wirklich Glück haben, spontan einen Tisch zu bekommen. Die Besitzer/Kellner/Köche sind aber super herzlich und die Portionen ordentlich.
Kaffee, Kaffee, Kaffee – darf natürlich nicht fehlen. Bei jeder kleinen Pause gab es einen Capuccino, Espresso, Macchiato – die Italiener haben’s einfach drauf, was die schwarze Bohne angeht.
Jahreswechsel in der ewigen Stadt
Ich bin ja kein großer Fan von Silvester – weder kann ich mich für Böller begeistern, noch finde ich diese zwanghaften Partys besonders toll. In Rom war es aber sehr angenehm: die „Ballerei“ hielt sich bis 23 Uhr sehr in Grenzen (im Gegensatz zu Deutschland, wo ich ab 17 Uhr schon oft Angst habe, einen Böller direkt abzukriegen). Wir sind, wie viele andere auf, auf den Pincio hinauf und haben von dort einen schönen Blick über Rom gehabt. Direkt unter uns wurde auf der Piazza del Popolo gefeiert, wir haben mit allen anderen Anwesenden den Countdown runtergezählt und das Feuerwerk über den Dächern Roms bestaunt. Ein tolles Erlebnis – auch weil alle, die dort feierten, total entspannt waren. Herrlich 🙂
Die Italiener haben auch ganz witzige Silvesterbräuche, so soll man z.B. rote Unterwäsche zum Jahreswechsel tragen, um im kommenden Jahr Glück zu haben. Diese Unterwäsche muss man allerdings geschenkt bekommen, nicht selbst kaufen (daher verschenken viele Italiener rote Unterwäsche zu Weihnachten). Am Neujahrsmorgen soll man die Wäsche dann wegwerfen.